Wenn das Publikum partizipiert

20. April 2021

Die diesjährige St. Gallen International Breast Cancer Conference (SG-BCC) hat gezeigt, wie eine moderne Veranstaltung mit hohem Anspruch immer Potenzial zur Weiterentwicklung hat. Pandemiebedingt musste das Format heuer angepasst und digitalisiert werden, eine Chance, die den SG-BCC auf ein neues Level gebracht hat. Die folgenden Zeilen sollen genau das erkunden und stellen ein weiteres Kapitel in unserer Mission dar, die monotone und isolierende Onlinewelt mit dem gewissen Extra stetig würziger zu machen.

Wie jedes Jahr war das Highlight auch heuer wieder der abschließende St. Gallen International Breast Cancer Consensus: ein Panel aus internationalen Expert*innen, die 160 Fragen bezüglich der optimalen Behandlung von Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium diskutieren. Jährlich werden die Ergebnisse und die damit zusammenhängenden wissenschaftlichen Kernfragen anschließend publiziert. Sie gelten als essentielles Element der State-of-the-Art Behandlung.

Wir befinden uns im zweiten Jahr der Corona-Pandemie und der Hunger nach immer innovativeren Lösungen ist noch nicht gestillt, denn die Weiterentwicklung lohnt sich. Zum ersten Mal wurde heuer das Element der Interaktion für den Consensus Panel adaptiert und integriert. Dadurch hat die Session noch mehr Attraktivität für alle Beteiligten gewonnen: Sie ist zugänglicher und inhaltlich all-umfassend. Durch die Entscheidung, die Teilnehmer*innen selbst am Voting partizipieren zu lassen, wurde eine vielschichtigere und sachkundige Diskussion ermöglicht. Durch das neue Q&A Tool konnten die Teilnehmer*innen einfach Fragen stellen. Somit wurde der Fokus der Diskussion auch vom Publikum mitbestimmt. Die Umfrageergebnisse wurden dann im Vergleich zu den Ergebnissen des Panels präsentiert und zeigten interessante Resultate.

Die Einbindung durch Interaktion war auch eine Nachricht an die Teilnehmer*innen, dass sie aktiver Teil einer erfolgreichen Konferenz sind, wenn wie sie durch Interaktion etwas beitragen. Ihr Wissen und ihre Ansichten zu diesen wissenschaftlichen Themen spielen eine essenzielle Rolle im wissenschaftlichen Ergebnis der Diskussion. Schließlich sind auch sie ein aktiver Teil der Gemeinschaft und werden für ihre Rolle in dieser geschätzt. Was wie eine sehr einfache Nachricht klingt, hat eine gewaltige Kraft: Sie kann eine kalte und digitale Fortbildungsveranstaltung in ein Gemeinschaftserlebnis wandeln, das die Teilnehmer*innen zu einem aktiven Teil der wissenschaftlichen Community macht. Die Atmosphäre beim heurigen SG-BCC war erfolgreich und kollaborativ. Eine Beobachtung, die auch an den Zahlen abzulesen ist:

Mit 3.316 Teilnehmer*innen aus sechs verschiedenen Kontinenten hat die SG-BCC unter Beweis gestellt, wie ein erfolgreicher Kongress auch während einer Pandemie funktioniert. Die Medizinrichtungen waren vielseitig: Medizinische Onkolog*innen, Chirurg*innen, Radiotherapeut*innen, Wissenschaftler*innen, Hämatolog*innen, Patholog*innen und viele mehr haben heuer teilgenommen und ihr Fach vertreten. In unserer Umfrage haben sie besonders die interaktiven Elemente der Veranstaltung hoch bewertet. Über 82% der Befragten würden einen virtuellen SG-BCC wieder besuchen. Zwar bevorzugen 29% die Präsenz-Veranstaltung, doch geben mehr als 48% an, dass ein virtuelles Meeting eine gute Alternative darstellt. 20% würden die virtuelle Variante sogar bevorzugen.

In Zeiten wie diesen, sind es die Menschen hinter den Bildschirmen, die so oft in der Flut der digitalen Lösungen übersehen werden: Die Geste der Interaktion ermöglichte nicht nur einen breiteren wissenschaftlichen Austausch und vielschichtige Ergebnisse, sondern sendete auch eine wichtige Nachricht an das Publikum. Die anhaltende Pandemie zwingt uns Lösungen zu finden und funktionierende Konzepte immer weiter zu entwickeln, damit ein besseres und würzigeres Erlebnis für alle Beteiligten garantiert ist – Eine Mission, die es jedenfalls wert ist, weiter zu verfolgen.

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