Karrieremessen als Chance für medizinische Verbände

21. November 2018

Um JungmedizinerInnen ist ein Kampf entbrannt. Durch den allgegenwärtigen Fachkräftemangel sind Kliniken und Krankenhäuser unterschiedlicher Fachgebiete im Wettbewerb um die begehrten Nachwuchskräfte. Medizinischen Fachgesellschaften geht es da nicht anders. Sie sichern maßgeblich die Qualität der Aus- und Fortbildung in einer Fachdisziplin und haben ihrerseits Interesse daran, dass offene Ausbildungsplätze gefüllt werden können. Es gilt, früh Maßnahmen zu ergreifen um junge Menschen für das Fach zu begeistern.

Mit Jungmedizinern in Kontakt treten

Wissenschaftliche Fachgesellschaften müssen also Möglichkeiten finden, mit Jungmedizinern izu kommunizieren, um sie über ihr Fach und alle sich bietenden Möglichkeiten informieren zu können. Eine gute, jedoch noch erstaunlich wenig genutzte Möglichkeit, mit angehenden MedizinerInnen in Kontakt zu treten, sind Karrieremessen. Diese dienen der Berufsorientierung von Studenten und werden in regelmäßigen Abständen veranstaltet, meist von den medizinischen Universitäten selbst. Organisationen haben die Möglichkeit, durch einen Messestand oder durch Sponsoring Präsenz zu zeigen.

Erfolg für Unfallchirurgen und Pneumologen

Die Österreichischen Gesellschaften für Pneumologie und Unfallchirurgie, deren Gesellschaftssekretariate jeweils von Mondial Congress & Events betreut werden, sind teilweise schon jahrelang auf Karrieremessen im ganzen Land vertreten. Der Fachverband der Pneumologie hat eine eigene Broschüre entworfen, die sich an Studierende auf der Suche nach einem geeigneten Fachgebiet wendet; außerdem gibt es seit 2018 ein informatives Video, das vor Ort auf einem Bildschirm gezeigt wird.

Begeisterung fürs Fach wecken

Der Stand wird nach Möglichkeit von erfahrenen Fachärzten besetzt, die die Besucher beraten und auch Teile ihrer Arbeit demonstrieren können. „Für unsere Messeauftritte leihen wir uns immer von Firmen ein Bronchoskop aus, das die Studenten an einer Puppe ausprobieren können. Obwohl wir meistens die einzige Fachgesellschaft unter all den Spitälern sind, ist bei uns daher immer viel los, “ erklärt Irene Czurda, Gesellschaftssekretärin der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie. Während die angehenden Pneumologen mit Hightech-Geräten Plastikbronchien durchleuchten, geht es bei den Unfallchirurgen ans Handwerk: „An unserem Stand kann man ausprobieren, Knie- oder Schulterverletzungen mithilfe von Nägeln und Bohrern zu beheben,“ beschreibt Association Managerin Birgit Magyar ihr Erfolgsrezept, das ebenfalls für einiges Interesse sorgt und vielleicht schon in einigen MedizinstudentInnen die Freude am Leben-Retten geweckt hat.

Verbände fit für die Zukunft

Um mehr junge Leute für ein Fach und vielleicht sogar für eine Mitgliedschaft zu gewinnen, muss man sich mit ihnen in Verbindung setzen, sie mit den richtigen Methoden ansprechen, den eigenen Fachbereich zugänglicher gestalten und ihm ein Gesicht geben. Wie alle Menschen schätzen auch Junge die Begegnung auf Augenhöhe und das Gefühl, sich einbringen zu können. Die Stände der Karrieremessen füllen sich langsam mit mehr und mehr medizinischen Fachgesellschaften, das Medium selbst ist aber noch verhältnismäßig ungenutzt – eine gute Gelegenheit, tätig zu werden.

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