Augmented Reality sorgt für Hingucker auf Kongressen
25. September 2018Augmented Reality (AR) bedeutet übersetzt „erweiterte Realität“ und steht für eine Verschmelzung der physischen und digitalen Wirklichkeit. Die häufigste Anwendung ist die Ergänzung von Bildern oder Videos durch virtuelle Inhalte, die beispielsweise durch die Kamera eines Smartphones oder Tablets sichtbar gemacht werden. Reale Einsatzgebiete sind beispielsweise Photo Booth Apps, bei denen Gesichter live mit Hilfe von Augmented Reality Filtern verziert werden können. Architekturbüros oder Hotels setzen die Technologie bereits ein, um noch nicht vorhandene Einrichtungen oder Raumverteilungen für interessierte Kunden sichtbar zu machen.
Auf Veranstaltungen bieten Augmented Reality Applikationen aufgrund ihres Innovationsfaktors vor allem Möglichkeiten für Gamification, also die Einbindung von Spielelementen, um bestimmte Lerninhalte einprägsamer zu vermitteln.
Fallstudie: AR meets Print meets Gamification
Unser Kunde, die European Federation of Periodontology (EFP), war auf der Suche nach einer originellen Methode, die Destination für ihren nächsten EuroPerio Kongress 2021 anzukündigen. Dies sollte in der allerletzten Session ihres Kongresses im Juni 2018 in Amsterdam geschehen. Wir schlugen vor, ein Rätsel auf Anzeigen im Hauptprogramm zu drucken, dessen Auflösung sich den Teilnehmern der Session erst durch den Einsatz einer Augmented Reality App offenbaren würde.
Das Wiener Unternehmen Crazy Eye designte uns eine Browser App, die dafür zum Einsatz kommen sollte. Das bedeutet, dass anders als bei herkömmlichen AR Anwendungen, diese nicht eigens auf dem Handy oder Tablet installiert werden muss, sondern sich direkt im bereits vorhandenen Internetbrowser des Geräts öffnen lässt.
Auf den Drucksorten wurde lediglich das Kongressdatum offenbart. Darunter befanden sich ein QR Code und ein Marker. Durch Scannen des QR Codes öffnet sich die Browser App über einen Link und greift auf die Kamera des benutzten Geräts (normalerweise Smartphone oder Tablet) zu. Wenn man dieses nun auf den Marker richtet, sieht man darüber eine kleine animierte Meerjungfrau schweben – repräsentativ für die Kongressstadt Kopenhagen.
Im Vorfeld des Kongresses waren beim Scannen des QR Codes allerdings nur ein schwebendes Fragezeichen und ein Countdown sichtbar. Die Destination sollte schließlich erst in der letzten Session offenbart werden. Vor der Session erhielten die 4.000 anwesenden Zuhörer eine Postkarte bedruckt mit dem QR Code. Auf Anleitung der Kongressvorsitzenden auf der Bühne scannten dann alle gemeinsam die Postkarte und konnten um die Wette raten, wo der Kongress 2021 nun abgehalten werden würde. Erst Minuten vor der Präsentation wurde die Animation der Meerjungfrau freigeschalten.
Zusammenfassung
Da der Kongress nur alle drei Jahre stattfindet, ist es wichtig, dass Ankündigungen lange im Gedächtnis bleiben. Durch aktive Publikumsbeteiligung und gemeinsames Erarbeiten von Inhalten, wird dafür gesorgt, dass diese sich leichter festsetzen können. Die edel gestalteten Postkarten dienten außerdem als Souvenirs und können Freunden und Familienmitgliedern zu Hause gezeigt und natürlich auch altmodisch per Post verschickt werden. Die Inhalte der Augmented Reality App lassen sich außerdem beliebig austauschen – der Link bleibt aktiv.
Bei unserer Fallstudie handelt es sich um eine nette Spielerei zu Werbezwecken. Die Technologie lässt sich jedoch natürlich auch für „ernstere“ Ziele einsetzen. So kann jede Drucksorte nach Belieben durch AR Inhalte erweitert werden – beispielsweise durch Abspielen eines Sprechervideos bei Platzierung eines entsprechenden Markers im Hauptprogramm oder Skriptum. Außerdem können Messestände um AR Marker erweitert werden, beim Scannen derer beispielsweise Produkte „herbeigebeamt“ werden können.
Hier jedenfalls die Postkarte zum Ausprobieren: